HORTUS MUSICUS
Christa Mäurer - Sopran
Waltraud Russegger - Mezzosopran
Michael Nowak - Tenor
Günter Mattitsch - Bariton
Dietmar Pickl - Bass
Emila Mäurer - Harfe
Programm
William Byrd (1543 -1623)
William Byrd
Thomas Tallis (1505 - 1585)
William Byrd
Thomas Tallis
John Dowland (1563 - 1626)
Philipp Tröstl (*1974)
Burkhard Stangl (*1960)
John Dowland
William Byrd
William Byrd
Ave Maria
Messe für 5 Stimmen
Kyrie
Gloria
In manus tuas
Messe für 5 Stimmen
Credo
O Lord, in thee is all my trust
Verily, verily
In ieiunio et fletu
Come heavy sleep (1.Strophe)
Come heavy sleep
With You
Thinking of John Dowland and William Byrd
Come heavy sleep (2.Strophe)
Messe für 5 Stimmen
Sanctus Benedictus
Agnus Dei
Miserere Mei Deus
Das heutige Konzert ist dem Schaffen der bedeutendsten Komponisten des 16. Jahrhunderts in England gewidmet. Der ältere - Thomas Tallis (1505 - 1585) - war Lehrer von William Byrd (1543 -1623). Beiden wurde die Auszeichnung eines „Gentleman of the Chapel Royal“ verliehen, die ihnen das Organistenamt an der „Königlichen Kapelle“ übertrug, das sie beide jahrelang auch gemeinsam ausübten.
Die geistlichen Werke von Tallis dienten vor der Reformation zur Zeit von Elisabeth I. der katholischen Liturgie. Nach der liturgischen Neuordnung verlor die Kirchenmusik ihren kreativen Charakter, in der protestantischen Liturgie trat an die Stelle der Motette das Anthem, komponiert in der Landessprache, in homophoner Satzweise und syllabisch gesetzt, um die Textverständlichkeit zu erhöhen. Lateinische Messen hatten nun keinen Platz mehr, Tallis wich auf nichtliturgische Genres aus: seine Lamentations of Jeremiah sind eine lateinische Komposition in der imitatorischen Kompositionsweise geschrieben, wie unter anderen auch die heute am Programm stehende Fastenmotette In ieiunio et fletu.
William Byrd ist der wichtigste katholische Kirchenkomponist Englands. Er hatte in der Tudorzeit den Ruf eines „englischen Palestrina“. Ihm wie auch Tallis wurde von Elisabeth I. das Privileg des Notendrucks gewährt. Unter den ungefähr 500 Werken von Byrd nimmt die Chormusik eine zentrale Stelle ein: Messen, Motetten, Madrigale. Ein bedeutender Schüler von Byrd war Thomas Morley.
Zum Dreigestirn der englischen Renaissance gehört John Dowland (1563 - 1626). Der großartige Lautenist und Komponist des Elisabethanischen Zeitalters komponierte zahlreiche Lieder und Lautenstücke (über 100), die zu seinen bekanntesten Werken gehören.
Seine vierstimmigen Ayres (Lieder) sind mit Lautenbegleitung konzipiert, können aber auch a cappella gesungen werden. Seine Musik ist geprägt von lyrischer Schönheit und Melancholie.
Der Komponist Benjamin Britten verwendete Dowlands dreistrophigen Song Come Heavy Sleep(e) (aus Dowlands erstem Liederbuch) für sein „Nocturnal“ (opus 70) für Gitarre solo (1964). Der Pop-Musiker Sting hat im Oktober 2006 zusammen mit dem bosnischen Lautenspieler Edin Karamazow die CD „Songs From The Labyrinth“ veröffentlicht, auf der er einige von Dowlands Werken spielt und singt.
Philipp Tröstl und Burkhard Stangl führen diese Tradition fort und richten mit ihren Werken den Blick auf den englischen Meister
Texte
Ave Maria
Ave Maria,
gratia plena,
Dominus tecum;
benedicta tu
in mulieribus,
et benedictus fructus
ventris tui. Alleluia
Gegrüßet seist du, Maria,
voll der Gnade,
der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit
unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht
deines Leibes. Alleluia
In manus tuas
In manus tuas, Domine, commendo spiritum meum: Redemisti me Domine, Deus veritatis.
In Deine Hände, Herr, empfehle ich meinen Geist, erlöse mich, Herr, Du Gott der Wahrheit.
O Lord, in thee is all my trust
Vers 1: O Lord, in thee is all my trust; give ear unto my woeful cry. Refuse me not that am unjust, but bowing down thy heav'nly eye, behold how I do still lament my sins, wherein I do offend. O Lord, for them shall I be shent, sith thee to please I do intend?
O Herr, mein ganzes Vertrauen liegt in dir; schenk Gehör meinem klagenden Flehen. Weise mich nicht zurück, dass ich nicht unrecht bin, sondern dein himmlisches Auge anbete. Siehe, wie ich noch immer klage: Meine Sünden, mit denen ich dich verletze. O Herr, soll ich für sie getadelt werden, wo ich doch nur Dir gefallen will?
Vers 2: No, no, not so, thy will is bent to deal with sinners in thine ire. But when in heart they shall repent, thou grant'st with speed their just desire. To thee therefor still shall I cry, to wash away my sinful crime. Thy blood, o Lord, is not yet dry, but that it may help me in time.
Nein, nein, nicht so. Dein Wille geschehe, die Sünder in deinem Zorn zu strafen. Doch wenn sie im Herzen bereuen, wirst du schnell ihren gerechten Wunsch erfüllen. Deshalb flehe ich stets zu dir, dass du meinen sündigen Frevel wegwäschst. Dein Blut, o Herr ist noch nicht trocken, doch es wird mir beizeiten helfen.
Vers 3: Haste thee, o Lord, I say, to pour on me the gifts of grace, that when this life must flit away, in heav'n with thee I may have place, where thou dost reign eternally with God, which once did down thee send, where angels sing continually. To thee bepraise, world without end. Amen.
Beeile dich, o Herr, sage ich, und schütte die Gaben der Gnade auf mich, damit, wenn das Leben vorbeizieht, ich mit dir im Himmel Platz finde, wo du ewig herrschest mit Gott, der dich einst herabgesandt hat, wo Engel singen in einem fort. Die Welt preist dich ohne Ende. Amen.
Verily, Verily, I say unto you
Verily, Verily, I say unto you: except ye eat the flesh of the Son of man, and drink his blood, ye have no life in you. Who so eateth my flesh, and drinketh my blood, hath eternal life; and I will raise him up at the last day. For my flesh is meat indeed, and my blood is drink indeed. He that eateth my flesh, and drinketh my blood, dwelleth in me, and I in him.
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: wenn ihr nicht das Menschen Sohn Fleisch esst und sein Blut trinkt, werdet ihr kein Leben haben. Der mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat ewiges Leben; und ich werde ihn am Jüngsten Tag emporheben. Denn mein Fleisch ist wahre Speise und mein Blut ist wahres Getränk. Der mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, wohnt in mir und ich in ihm.
In ieiunio et fletu
In eiunio fletu orabant sacerdotes: Parce, Domine populo tuo et ne des hereditatem tuam in perditionem: Inter vestibulum et altare plorabant sacerdotes, dicentes: Parce populo tuo.
Unter Fasten und Klagen haben die Priester gebetet: Verschone, Herr, dein Volk und gib ihm nicht dein Erbe der Zerstörung: Zwischen Vorhof und Altar klagten die Priester: Verschone, Herr, dein Volk.
Come, Heavy Sleep
Come heavy sleep the image of true death;
And close up these my weary weeping eyes:
Whose spring of tears doth stop my vital breath,
And tears my heart with sorrows sighswoll'n cries:
Come and posses my tired thoughtworn soul,
That living dies, till thou on me be stole.
with you
nights with you - like
a flow which is in the know
no morning this time
which says hello
let me, take me -
how they are and sin
mit dir
abends mit dir - wie
flüsse die wissen
kein morgen diesmal
der guten tag sagt
lass mich nimm mich -
wie sie sind und sünden (Text und Übersetzung: Burkhard Stangl)
Come shadow of my end, and shape of rest,
Allied to death, child to his blackfac'd night:
Come thou and charme these rebels in my breast,
Whose waking fancies doe my mind affright.
O come sweet sleep, come or I die for ever,
Come ere my last sleep comes, or come never.
Miserere mei, Deus
Miserere mei, Deus,
secundum magnam misericordiam tuam;
et secundum multitudinem miserationum tuarum
dele iniquitatem meam.
Erbarme dich meiner, Gott,
gemäß deiner großen Barmherzigkeit;
und gemäß deiner großen Menge an Mitgefühl,
zerstöre meine Ungerechtigkeit.