Mitwirkende
Christa Mäurer Sopran
Waltraud Russegger Mezzosopran
Michael Nowak Tenor
Günter Mattitsch Bariton
Dietmar Pickl Bass
Programm
Josquin Desprez (ca.1440 - 1517) Tu solus, qui facis
mirabilia
Leonhard Lechner (1553 - 1606) O Tod, du bist ein bittre Gallen
Burkhard Stangl (*1960) La mort des amants
Gerhard Lampersberg (1928-2002) Requiem für meinen Vater
Günter Mattitsch (*1947) Sanctus Benedictus
Günter Mattitsch Litanei
Claudio Monteverdi (1567-1643) Lagrime d'amante al dell'amata
sepolcro
Günter Mattitsch Lacrimosa
„Denn wenig wissen wir von der Begegnung, die unser Hoffen ist“, sagt Gerhard Lampersberg in seinem „Requiem für meinen Vater“. Und man kann ergänzen, dass man darüber wohl gar kein Wissen hat. Den Tod erfahren wir nie selbst, und wenn, dann können wir diese Erfahrung niemandem mitteilen. Todeserfahrung ist immer gebunden an den Tod anderer. Als Verlust, Schmerz, Trauer, Zorn, Verzweiflung. Die Zeit danach -eigenartigerweise häufig als Leben nach dem Tod bezeichnet - meint den Zustand der Gestorbenen, nicht den der Hinterbliebenen. Alle großen Religionen haben für diesen Zustand „Programme“ entworfen, die das Skandalon Tod zu mildern versuchen: Ewiges Leben, Nirwana, Wiedergeburt, Jüngstes Gericht, Paradies. Und Komponisten haben sich diesem Geheimnis, vor dem alle Lebenden stehen, mit ihrer Kunst genähert.
Das Konzert, an einem prominenten Tag der katholischen Kirche,
bringt einen kleinen Ausschnitt aus der überreichen musikalischen Literatur von Trauermusik, Klageliedern und Werken des Trostes.
Ihnen alle gemeinsam ist ein in der Jetztzeit radikal ausgeblendetes „Memento mori“.